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"Carmina Burana" in Wort und Bild

"Mitterteich entwickelt sich zu einer Kulturhochburg, wie es in der Region nur wenige gibt." Diese Einschätzung von Bezirkstagsvizepräsident Ludwig Spreitzer teilten die Besucher einer Vernissage am Samstag in der Aula der Lebenshilfeschule, als die Ausstellung von Reinhard Rögner eröffnet wurde. Zu sehen ist ein Bilderzyklus der "Carmina Burana". Die Ausstellung ist noch bis kommenden Samstag geöffnet.

Werner Männer, Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatpflege, übernahm die Begrüßung und dankte der Lebenshilfeschule für die Überlassung der Räume. Kurz stellte er die vielschichtige Arbeit des Arbeitskreises vor. Über Renovierungen von Feldkreuzen über Konzerte bis hin zur Betreuung des städtischen Bildarchivs und zu Ausstellungen reichen die Aktivitäten. Männer freute sich, dass mit der Herbstausstellung ein Highlight gelungen sei. Der gebürtige Mitterteicher Reinhard Rögner habe die mittelalterliche Liedersammlung "Carmina Burana" bildlich umgesetzt.

Bezirkstagsvizepräsident Ludwig Spreitzer sagte, die Ausstellung sei etwas Besonderes: "Alte Inhalte werden bildlich und musikalisch neu aufgemotzt." Diese Symbiose gebe es nicht überall. Seine Anerkennung galt dem Künstler Reinhard Rögner: "Ihm ist es gelungen, diese Texte auch bildlich darzustellen." Es sei eine ganz besondere Technik, diese uralten Weisheiten in einem neuen Umfeld zu platzieren. Dank sagte er auch dem "kulturellen Exportschlager Nummer Eins", den "Mitterteicher Nachtwächtern", deren Mitglied Rögner ist: "Mit denen kann man sich überall sehen lassen." Grüße von Landrat Karl Haberkorn überbrachte Franz Malzer, stellvertretender Vorsitzender der Kreisvereinigung Lebenshilfe. "Jedes der hier ausgestellten Werke ist ein Unikat, so wie auch die Kinder an der Schule Unikate sind."

Bürgermeister Roland Grillmeier nannte es ein besonderes Ereignis für die Stadt, wenn ein gebürtiger Mitterteicher mit einer eigenen Ausstellung wieder in die Heimat kommt: "Es passt zusammen, was zusammen gehört." Er dankte dem Arbeitskreis Heimatpflege, der in wenigen Jahren die Stadt aus dem kulturellen Dornröschenschlaf gerissen habe. Die aktuelle Ausstellung sei nach der mit Jeff Beer in der Aula der Mehrzweckhalle und der Dennerlein-Ausstellung das dritte größere Ereignis. Der Bürgermeister dankte dem Künstler mit einem Stadtwappen für den sehenswerten Bilderzyklus. Geöffnet ist die Ausstellung an Allerheiligen von 14 bis 18 Uhr, Dienstag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr und am Samstag von 14 bis 18 Uhr.

Texte voller Lebensweisheit

Hubertus Krämer skizzierte zur Vernissage kurz die Ausstellung und die Bilder des Künstlers Reinhard Rögner. Die Sammelhandschrift "Carmina Burana" aus dem Kloster Benediktbeuren beinhalte bekannte Kompositionen aus dem Mittelalter. Erst 1847 sei der gesamte Kodex der Liedersammlung herausgegeben worden, von keinem Geringeren als dem gebürtigen Tirschenreuther Sprachforscher Johann Andreas Schmeller. Richtig berühmt wurden die Lieder erst 1937, als sie von Carl Orff neu vertont wurden. Einige Ausschnitte aus diesen Kompositionen boten die "Mitterteicher Nachtwächter" in lateinischer und deutscher Sprache. Musik- und Bildinterpretationen sollen jedermann den Weg zu der bekannten oder unbekannten "Carmina Burana" öffnen, hoffte Krämer.

Reinhard Rögner selbst dankte der Stadt und der Lebenshilfeschule dafür, dass er seine Arbeiten öffentlich machen könne. Sein Schlüsselerlebnis mit der "Carmina Burana" hatte er vor zehn Jahren, berichtete er. Von da an begann er, sich mit den Werken bildlich auseinander zu setzen.

Rögners Bilder sind mit Texten aus der "Carmina Burana" versehen. Texte, die in ihrer Bedeutung bis zurück ins 13. Jahrhundert reichen. In diesen Überlieferungen, so der Künstler, steckten viele Lebensweisheiten.

 

Quelle: DER NEUE TAG, 1. November 2004
Text: Josef Rosner
Bilder: Josef Rosner, Hubertus Krämer

 

 

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